Die Nutzung der Sauna ist seit Jahrhunderten eine entspannende Praxis, die sowohl für den Körper als auch für den Geist Vorteile bietet. Saunatraditionen, die in skandinavischen Ländern begonnen haben, sind weltweit, auch in Polen, beliebt geworden. Während zahlreiche Studien positive Aspekte des Saunierens, wie eine verbesserte Blutzirkulation und Hautentgiftung, aufzeigen, gibt es auch viele Gegenanzeigen, über die jeder Bescheid wissen sollte, bevor er sich für diese Art der Entspannung entscheidet.
Obwohl dieser Artikel keine medizinische Beratung ist, werden wir uns mit den wissenschaftlich belegten Gegenanzeigen für die Saunanutzung beschäftigen. Wenn Sie an einer Krankheit leiden, konsultieren Sie unbedingt Ihren Hausarzt.
- Schwangerschaft
- Herz- und Kreislaufsystem
- Hautkrankheiten
- Thermoregulationsstörungen
- Erkrankungen des Atmungssystems
- Erkrankungen des Nervensystems
- Zusammenfassung
- Schilddrüsenerkrankungen
- Starke Sonnenbrände oder Hautschäden
- Akute Nieren- und Lebererkrankungen
- Schwere Elektrolytstörungen
- Blutungsneigung
- Allgemeine Schlussfolgerungen
- Literatur:
Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft durchläuft der Körper der Frau eine Reihe von physiologischen Veränderungen, die die Thermoregulation, den Kreislauf und andere Schlüsselfunktionen beeinflussen. Die hohe Temperatur und Luftfeuchtigkeit, die für die Sauna typisch sind, können zu Überhitzung führen, was potenziell gefährlich für Mutter und sich entwickelnden Fötus sein kann. Insbesondere im ersten Trimester der Schwangerschaft, wenn das Risiko von Komplikationen höher ist, kann die Saunanutzung das Risiko von Geburtsfehlern oder sogar Fehlgeburten erhöhen. Wenn Sie schwanger sind oder eine Schwangerschaft planen und über die Vor- und Nachteile des Saunierens nachdenken, empfehlen wir Ihnen, unseren detaillierten Artikel über die Sauna während der Schwangerschaft zu lesen.
Herz- und Kreislaufsystem
Die Sauna beeinflusst das Kreislaufsystem, indem sie eine temporäre Erhöhung der Herzfrequenz und eine Senkung des Blutdrucks verursacht. Für die meisten Menschen ist dies sicher, aber für diejenigen mit bestehenden Herz- oder Kreislaufproblemen können solche Änderungen ein Risiko darstellen. Personen, die an Bluthochdruck, Herzerkrankungen oder die kürzlich einen Herzinfarkt hatten, können beim Saunieren einem Risiko für Komplikationen, wie Arrhythmien oder sogar einen weiteren Infarkt, ausgesetzt sein. Daher ist es ratsam, bei Herz- oder Kreislaufproblemen vor der Saunanutzung einen Arzt zu konsultieren, um ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten.
Hautkrankheiten
Die trockene Sauna mit ihrer hohen Temperatur und Luftfeuchtigkeit kann eine Herausforderung für Menschen mit verschiedenen Hauterkrankungen darstellen. Wärme und Dampf können Ekzem-Symptome verschlimmern, indem sie zu erhöhter Trockenheit, Juckreiz und Hautreizungen führen. Bei Psoriasis berichten manche von einer vorübergehenden Besserung, für andere kann die Sauna jedoch zu einer Verschlechterung der Symptome führen. Pilzinfektionen können auch in warmen, feuchten Umgebungen aktiver sein, was Saunen zu einem günstigen Umfeld für ihre Vermehrung macht. Wenn Sie an einer dieser Erkrankungen leiden, konsultieren Sie immer einen Dermatologen, bevor Sie sich für die Saunanutzung entscheiden.
Wenn Sie mehr über die Nebenwirkungen der Sauna erfahren möchten, lesen Sie unseren Artikel – Nebenwirkungen der Saunanutzung
Thermoregulationsstörungen
Thermoregulation ist die Fähigkeit des Körpers, eine konstante innere Temperatur unabhängig von externen Bedingungen aufrechtzuerhalten. Personen mit Thermoregulationsstörungen können Schwierigkeiten haben, sich an extreme Temperaturen, wie sie in der Sauna vorkommen, anzupassen. In extremen Fällen, wenn die Thermoregulationsmechanismen nicht korrekt funktionieren, kann die Exposition gegenüber hohen Temperaturen in der Sauna zu Hyperthermie – einer gefährlich hohen Körpertemperatur – führen. Hyperthermie kann zu vielen schweren Komplikationen führen, wie Gehirnschäden, Organversagen oder sogar Tod. Daher sollten Personen mit diagnostizierten Thermoregulationsstörungen die Saunanutzung vermeiden oder dies nur unter strenger medizinischer Aufsicht tun.
Erkrankungen des Atmungssystems
Saunen können aufgrund der hohen Temperatur und Luftfeuchtigkeit unterschiedlich auf Personen mit Erkrankungen des Atmungssystems wirken. Bei einigen Menschen mit Asthma kann heiße und feuchte Luft als Auslöser wirken, was zu einer Verengung der Bronchien und Atembeschwerden führt. Ebenso können Menschen mit chronischen Lungenkrankheiten erhöhten Unbehagen und Kurzatmigkeit in einer solchen Umgebung erfahren. Auf der anderen Seite berichten einige Asthmapatienten, dass Wärme und Feuchtigkeit der Sauna ihnen helfen, die Bronchien zu entspannen und leichter zu atmen. Dennoch wird Personen mit Atemwegserkrankungen geraten, vor der Saunanutzung einen Lungenarzt zu konsultieren, um das individuelle Risiko und den Nutzen genau zu bewerten.
Erkrankungen des Nervensystems
Bei Menschen mit Erkrankungen des Nervensystems, wie Multiple Sklerose, Parkinson-Krankheit oder Neuropathien, kann die Saunanutzung zu einer Verschlimmerung der Symptome oder Instabilität der Nervenfunktion führen. Beispielsweise kann die erhöhte Temperatur in der Sauna die Nervenleitung beeinflussen, was wiederum zu erhöhter Schwäche, Erschöpfung oder anderen neurologischen Symptomen führen kann. Bei Parkinson-Krankheit können extreme Temperaturen Zittern und muskuläre Steifheit verstärken. Aus diesem Grund sollten Menschen mit neurologischen Erkrankungen die Saunanutzung mit ihrem Neurologen besprechen, um sicherzustellen, dass sie diese sicher nutzen können.
Zusammenfassung
Es gibt viele Gegenanzeigen für die Saunanutzung, die von den individuellen Gesundheitszuständen und den speziellen Bedingungen, die in der Sauna herrschen, abhängen. Wenn Sie an einer Krankheit leiden oder Bedenken bezüglich Ihrer Fähigkeit haben, in extremen Temperaturen sicher zu sein, konsultieren Sie unbedingt Ihren Hausarzt, bevor Sie die Sauna nutzen. Dieser Artikel gibt keine medizinischen Ratschläge, aber er bietet wertvolle Informationen, die Sie nutzen können, um mit Ihrem Arzt eine fundierte Diskussion über Ihre Gesundheit und Sicherheit in Bezug auf die Saunanutzung zu führen.
Wenn Sie die Sauna sicher nutzen können, beachten Sie immer die Grundsätze der Saunasicherheit – begrenzen Sie Ihre Sitzungen auf 15-20 Minuten, trinken Sie vor und nach dem Saunieren viel Wasser, um die Flüssigkeiten, die Sie durch Schwitzen verlieren, zu ersetzen, und vermeiden Sie Alkohol vor, während und unmittelbar nach dem Saunieren. Wenn Sie sich während einer Saunasitzung unwohl fühlen, beenden Sie die Sitzung sofort und kühlen Sie sich langsam ab. Wenn Sie sich weiterhin unwohl fühlen, suchen Sie medizinische Hilfe.
Schilddrüsenerkrankungen
Personen mit Schilddrüsenerkrankungen, wie Hyperthyreose oder Hypothyreose, sollten bei extremen Saunatemperaturen vorsichtig sein. Bei Hyperthyreose können hohe Temperaturen einige Symptome wie Herzklopfen, übermäßiges Schwitzen oder Zittern der Hände verstärken. Für Menschen mit Hypothyreose, die an Thermoregulationsstörungen leiden können, kann die Sauna zu einer übermäßigen Belastung des Körpers und einem Gefühl der Schwäche führen.
Die Sauna kann auch den Hormonspiegel der Schilddrüse im Körper beeinflussen und dadurch die Wirksamkeit von Medikamenten, die zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen eingesetzt werden, beeinträchtigen. Daher wird Personen mit Schilddrüsenerkrankungen empfohlen, vor der Saunanutzung einen Endokrinologen zu konsultieren.
Starke Sonnenbrände oder Hautschäden
Starke Sonnenbrände oder andere Hautschäden, wie Abschürfungen oder Wunden, können ein ernsthaftes Gegenargument gegen die Nutzung einer Sauna sein. Das Aussetzen von gereizter oder beschädigter Haut gegenüber extremen Saunatemperaturen kann Schmerzen, Brennen und eine weitere Verschlechterung des Hautzustandes verschärfen. Außerdem können hohe Temperatur und Feuchtigkeit in der Sauna das Infektionsrisiko an den beschädigten Stellen erhöhen.
Zudem können extreme Temperaturen den Heilungsprozess für kürzlich gebräunte oder verbrannte Haut hemmen, Rötungen verschlimmern und zur Blasenbildung oder Hautrissen führen. Deshalb sollten Personen mit starken Sonnenbränden oder anderen Hautschäden die Sauna meiden, bis die Haut vollständig verheilt ist.
Akute Nieren- und Lebererkrankungen
Personen, die an akuten Nieren- oder Lebererkrankungen leiden, sollten in Bezug auf die Saunanutzung sehr vorsichtig sein. Hohe Temperaturen und Wärmeübertragung können eine zusätzliche Belastung für diese Organe darstellen, die bereits durch Krankheit belastet sind.
Bei den Nieren kann starkes Schwitzen in der Sauna zu Dehydrierung führen, was die Belastung für die Nieren erhöht und Symptome von Nierenversagen verstärken kann. Zudem kann Dehydrierung die Elektrolytbalance des Körpers beeinflussen, was für Menschen mit Nierenerkrankungen kritisch ist.
Bezüglich der Leber kann ihre Fähigkeit, Toxine zu verarbeiten und zu eliminieren, im Falle einer akuten Erkrankung beeinträchtigt sein. Die Saunanutzung kann die Leber durch die vermehrte Freisetzung von Toxinen aufgrund des intensiven Schwitzens zusätzlich belasten.
In beiden Fällen sollten Personen mit akuten Nieren- oder Lebererkrankungen einen Spezialisten (Nephrologen oder Hepatologen) konsultieren, bevor sie sich für die Saunanutzung entscheiden.
Schwere Elektrolytstörungen
Schwere Elektrolytstörungen, wie Hyponatriämie (niedriger Natriumspiegel im Blut) oder Hyperkaliämie (hoher Kaliumspiegel im Blut), können eine ernsthafte Kontraindikation für die Saunanutzung darstellen. Die Sauna führt zu intensivem Schwitzen, was zu weiterem Elektrolytverlust aus dem Körper führen kann. Infolgedessen besteht das Risiko, bestehende Elektrolytstörungen zu verschlimmern.
Wenn der Körper durch Schwitzen zu viel Natrium verliert, kann dies das Risiko für Hyponatriämie erhöhen. Bei Hyperkaliämie können hohe Temperaturen Symptome wie unregelmäßigen Herzschlag oder Muskelschwäche verstärken.
Für Personen mit diagnostizierten Elektrolytstörungen kann die Saunanutzung ohne ärztliche Beratung gefährlich sein. In solchen Fällen ist eine regelmäßige Überwachung des Elektrolytspiegels und die Anpassung von Hydratation und Diät in Reaktion auf die Saunanutzung wichtig.
Blutungsneigung
Personen mit einer Neigung zu Blutungen, sei es aufgrund von Blutgerinnungsstörungen, der Anwendung von Antikoagulanzien oder aus anderen Gründen, sollten beim Saunieren besonders vorsichtig sein. Hohe Temperaturen können zu einer Erweiterung der Blutgefäße führen, was das Risiko von Blutungen, insbesondere unter der Haut oder in anderen Geweben, potenziell erhöhen kann.
Zudem kann das intensive Schwitzen während des Saunabesuchs zu Dehydration führen. Dehydration, kombiniert mit einer Blutungsneigung, kann das Risiko blutiger Komplikationen erhöhen.
Wenn ein Patient blutverdünnende Medikamente wie Warfarin oder neuere Antikoagulanzien einnimmt, kann das Blutungsrisiko während des Saunabesuchs erhöht sein. Eine Konsultation mit einem Hämatologen oder einem anderen Spezialisten wird vor der Entscheidung für die Saunanutzung empfohlen.
Allgemeine Schlussfolgerungen
Die Nutzung der Sauna ist nicht nur ein Vergnügen, sondern auch eine Verantwortung für die eigene Gesundheit. Indem Sie auf Ihre Gesundheit achten und alle Kontraindikationen berücksichtigen, können Sie sich ohne unnötiges Risiko in der Sauna entspannen.
Die Wichtigkeit, gesundheitliche Kontraindikationen zu berücksichtigen. Die Berücksichtigung von Kontraindikationen ist entscheidend, um die Sicherheit beim Saunieren zu gewährleisten. Auch wenn wir uns gut fühlen und keine Symptome erleben, können bestehende Erkrankungen plötzlich durch hohe Temperaturen und Feuchtigkeit in der Sauna verschärft werden.
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